15. August 2007

Pappies - Portraits auf Pappe - Ausstellung mit Arbeiten von Ute Kledt

Vom 17. August bis zum 23. September ist die Ausstellung "Pappies-Portraits auf Pappe" im Kulturzentrum am Münster, im Gewölbekeller zu sehen.

,,Pappies" nennt die Künstlerin Ute Kledt die Portraits, die sie auf ungewöhnliche Bildträger bannt - auf Pappschälchen. Diese fristen im Allgemeinen ein Schattendasein als Trägermaterial für Currywurst und Kuchen. Auch bei Ute Kledt dienen sie als Transportmedium, jedoch nicht für triviales Fastfood, sondern für Kunstgenuss, Farbenrausch und Verfremdung.

Die Idee zu den Portraits auf Pappe entstand während eines dreimonatigen Stipendiums in der Bretagne: "Plötzlich war die Idee da. Ein leichter portabler Untergrund, eine Leere, die danach rief, ausgefüllt zu werden" - so die Künstlerin. In der Folge füllte Ute Kledt nicht Skizzenblätter und Blöcke mit den neu gewonnen Eindrücken sondern zweckentfremdete die kleinen bekannten Pappteller als Bildträger. Portraitreihen aus satten Acrylfarben entstanden; einzelne Gesichter, Charaktere, verweben sich seither zu einem Teppich aus Individuen. Mehr als 250 ,,Pappies" umfasst die Collektion heute. Jedes Portrait ist jedoch für sich selbst abgeschlossen, kann vollständig für sich selbst sprechen, sich selbst einrahmen in der barocken Prägung der bekannten Riefen und Wellen. Zusammen wirken die ,,Pappies" wie eine Ahnengalerie, ein buntes Patchwork von Persönlichkeiten. Auf den Fastfood-Deckeln verlieren die Portraits jedoch ihre ursprünglich traditionelle Intention. ,,Das Festhalten für die Nachwelt, die augenfällige Aufnahme in die Familiendynastie, gewinnt auf den kleinen Barockrahmen etwas Flüchtiges" - so Ute Kledt. Damit stehen die kleinen Portraits auch für die Schnellebigkeit unserer Biografien.

Zur Vernissage der Ausstellung am Donnerstag, den 16. August um 21 Uhr im Gewölbekeller, Kulturzentrum am Münster, sind Sie und Ihre Freunde herzlich eingeladen. Die musikalische Umrahmung übernimmt Notker Homburger; die Laudatio hält Andreas Dombek.

Kulturzentrum der Stadt Konstanz