19. Februar 2009

Romanshorn: Schutt & Asche

19.02.09 - Das Haus an der Reckholdernstrasse 2 ist nicht mehr - es wurde gestern dem Erdboden gleichgemacht. Die Liegenschaft hatte zuletzt Richard Bilgeri gehört.

Auf dem Areal wird das neue Labor- und Bürogebäude der benachbarten Firma Zeller AG entstehen. Rechtzeitig war Anfang Februar noch ein alter Pumpbrunnen im Garten abmontiert worden – er wird Teil des neuen Ortsmuseums (das Tagblatt berichtete). (Thurgauer Tagblatt)


Bild: Reto Martin

Auch den ländlichen Raum fördern

19.02.09 - Güttingen will sich vom kantonalen Richtplan nicht einschränken lassen. So soll etwa der Sportboothafen ausgebaut werden können.

Kurt Peter, Thurgauer Zeitung

Die SVP Ortspartei und der Einwohnerverein Güttingen luden am Montagabend in das Hotel Seemöwe, um die Bevölkerung aus erster Hand über den revidierten kantonalen Richtplan zu informieren. Neben Ortsplaner Andreas Niklaus und Hubert Frömelt vom Raumplanungsamt nahm auch Gemeindeammann Eugen Staub an der Veranstaltung teil. Der Richtplanentwurf liegt noch bis Ende Februar zur Vernehmlassung auf und daher, so SVP-Präsident Armin Vogt, «sind Eingaben noch möglich und die Chance, Meinungen zum Richtplan zu äussern, auch erwünscht». Hubert Frömelt erläuterte die allgemeinen Ziele der Raumordnungspolitik. Der Leitsatz, die Entwicklung auf die Zentren zu lenken gehöre ebenso dazu, wie die Siedlungsentwicklung nach innen zu richten. Im Jahr 2005 habe Güttingen einen Überbauungsgrad von 71 Prozent gehabt, damit verfüge die Gemeinde noch über Reserven. Im Gegensatz dazu gebe es in den Zentren kaum noch Bauzonenreserven.

Am Hafenausbau festhalten
Die Hälfte der Güttinger Ortsplanung sei durch den Richtplan festgelegt, erklärte Andreas Niklaus. Da Güttingen zum ländlichen Raum gehöre, seien Bauzonen auf zurückhaltende bauliche Entwicklung auszurichten. Tatsache sei auch, dass die Abgrenzung des Siedlungsgebietes, in Güttingen 74,1 Hektaren, einzuhalten und eine Ausdehnung nicht erwünscht sei.

Aufgrund der Tatsache, dass sich Güttingen im ländlichen Raum befinde, sehe der Gemeinderat die Gefahr von Entwicklungsbeschränkungen, erklärte Eugen Staub. Der Gemeinderat fordere vom Kanton deshalb entsprechende Massnahmen, um die Konkurrenzfähigkeit der Gemeinden im ländlichen Raum zu erhalten und zu fördern. Durch diese Zuweisung dürfe Güttingen kein Nachteil erwachsen. Dabei führte der Gemeindeammann an, dass Landschafts- und Kulturgüterschutz praxisorientierter zu handhaben seien. Der Gemeinderat sei der Ansicht, dass die Gebiete «Siedlung» und «Vorrang Landschaft» angemessen zu trennen seien. Güttingen habe noch viel touristisches Potenzial und «auch gestaltetes Ufer hat seine Berechtigung», erklärte Staub weiter. Im Sinne der Gleichberechtigung halte Güttingen an seiner Forderung nach einem Ausbau des Sportboothafens fest. Der Richtplanentwurf sieht dies für Güttingen nicht vor, ein Landesteg für die Passagierschifffahrt hingegen ist in zweiter Priorität möglich.

Moderates Wachstum
In der Diskussion erklärte Staub, dass eine Umfrage für die Ortsplanungsrevision den Wunsch nach moderatem Wachstum ergeben habe. Auf die Frage nach möglichen Problemen der inneren Verdichtung erklärte Andreas Niklaus, dass diese durchaus den Dorfcharakter erhalten könne. Für die Landwirte ändere sich im neuen Richtplan nichts, auch Bedenken, dass Hagelschutznetze verboten würden, seien unberechtigt, meinte Hubert Frömelt. Deutlich wurde der Wunsch, dass auch die Gemeinde Güttingen über ein breit abgestütztes Leitbild verfügen sollte. Staub verwies auf den laufenden Prozess der Ortsplanungsrevision. Armin Vogt sagte, er hoffe, «dass die heutigen Erläuterungen zum Richtplan auch so umgesetzt werden».