7. September 2010

Wir brauchen vor allem Geduld

Der HC Thurgau startet am Freitag in Olten mit einer jungen und unerfahrenen Mannschaft in die NLB-Saison 2010/11. Das Erreichen der Playoffs und wieder mehr Zuschauer in der Weinfelder «Gütti» sind die Hauptziele der Thurgauer.


Team 2010/11 (Foto: HCT)

Markus Rutishauser (TTB)
Die Thurgauer müssen auch in der am nächsten Wochenende mit einer Doppelrunde (Olten auswärts/Fr, La Chaux-de-Fonds zu Hause/Sa) beginnenden NLB-Saison 2010/11 kleine Brötchen backen. Gegen die Topteams wie Lausanne, Visp, Langenthal und Olten können die «Leuen» nicht mithalten. «Wir haben hinsichtlich Spielerkader das gemacht, was finanziell möglich war,» betonte Sportchef und Geschäftsführer Roger Maier an der gestrigen Medienkonferenz.

Zwar stand noch der eine oder andere zusätzlichen Spieler auf der Wunschliste, doch habe man hinsichtlich Gehalt nicht mit den etablierten Mitbewerbern mithalten können. Lausanne soll ein Budget von rund 8 Millionen Franken aufweisen und selbst bei Basel sind es noch 3,5 Millionen. Im Vergleich: Der HCT gibt sein Budget inklusive Elite-B-Junioren mit 2,4 Millionen an. Nur das ZSC-Farmteam GCK Lions gibt weniger Geld aus. Aus der letzten Saison klafft ohnehin noch ein Loch in der Clubkasse. Da es auch im nächsten Frühjahr keinen Absteiger gibt, haben die HCTG-Verantwortlichen keine finanziellen Risiken eingehen müssen. «Ich bewundere die jungen Spieler in unserem Team, welche trotz der , die wir bezahlen können, den enormen Aufwand betreiben. Da muss ich den Hut ziehen,» lobt der Sportchef das Team.

Wie Profis trainiert
Bis zur vorletzten Woche ist Trainer Rolf Schrepfer mit seinen Spielern täglich zweimal auf dem Eis gestanden. «In dieser Zeit hat die Mannschaft wie bei den Profis trainiert.» Obschon der ehemalige Schweizer Meister gerade bei seinen jungen Spielern grosse Fortschritte sieht, betont er immer wieder, dass es noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, bis die Automatismen und Laufwege passen. Gleich zwölf neue Akteure galt es auf diese Saison hin in die Mannschaft einzubauen. Insgesamt umfasst das Kader 2 Torhüter, 9 Verteidiger und 14 Stürmer. Sechs der Neuen spielten zuletzt in der Junioren-Liga (Elite A und B), zwei kommen von Erstligaclubs. Und der einzige bestandene Nationalligaspieler, Roman Diethelm (Olten), fiel die ganze letzte Saison wegen einer Handgelenksverletzung aus.

Starkes Ausländerduo
Einiges versprechen dürfen sich die HCTG-Fans vom Ausländerduo Steve Brulé (bisher) und Greg Day (Graz). Day habe sich bestens ins Team eingefügt und sei auf wie neben dem Eis ein Leader. An der Seite der Kanadier wird Matthias Schoop in der 1. Linie stürmen. Die 2. Formation bilden Schmitt, Dommen und Küng, die 3. dann Plankl, Ganz und Trachsler. Wieder zum Verteidiger umfunktioniert wird Nino Fehr, der seine 2. Saison als HCTG-Captain in Angriff nimmt. Mit Andreas Schoop ist auch die Nummer 1 zwischen den Pfosten gegeben.

Trainer Schrepfer ist überzeugt, dass er mit dieser jungen Truppe die Playoffs erreichen kann. «Es müssen einfach alle Geduld haben, die Spieler auf dem Eis und die Fans auf der Tribüne.» Von seiner Mannschaft erwartet er, dass sie schnellstmöglich lernt, die Konzentration 60 Minuten lang hochzuhalten. Mit Kampf- und Leidensbereitschaft wolle man wieder mehr Zuschauer in die «Gütti» holen. «Über 1000 pro Spiel wären toll,» meint Maier.

Auch Junge erhalten ihre Chance
Wir sind uns bewusst (Rolf Schrepfer Headcoach), dass wir mit einer solch jungen und weitgehend unerfahrenen Truppe ganz unten beginnen müssen. Die Mannschaft muss und wird sich im Verlauf der Saison aber finden und weiterentwickeln. Das benötigt aber natürlich etwas Zeit. In ein paar Wochen inklusive Vorbereitung lässt sich das nicht machen. Was die Mannschaft deshalb von aussen braucht, sind vor allem Unterstützung und Geduld. Ich werde auch den Jungen eine Chance geben, aber sie müssen sich im Training aufdrängen.