02.06.09 - Sonderausstellung „Von Menschen und Bibern“ in Radolfzell am Bodensee - Stadtmuseum zeigt mit diesem Naturthema seine Vielseitigkeit.
Vom 30. Mai bis 1. November dreht sich im 2. Obergeschoss des Radolfzeller Stadtmuseums alles um das Naturthema Biber. Mit dieser interaktiv aufgebauten Wanderausstellung wagt man sich bewusst auf neues Terrain und zeigt die Vielseitigkeit des traditionsreichen Hauses. Neugierig daher auch die große Zahl der Gäste bei der Vernissage, unter die sich auch Vertreter von Naturschutzverbänden gemischt hatten. Hier weisen die Stadt und ihre Ortsteile allein schon Geschäftsstellen von sechs zum Teil international arbeitenden Naturschutzorganisationen aus. Bei der Vernissage dabei war auch die Bibermanagerin für Baden-Württemberg, Bettina Sättele. Sie alle wurden nicht enttäuscht: Das Museumsteam führte auf kompetente Weise in das Thema ein und präsentierte eine Ausstellung, die gekonnt auf die Räumlichkeiten des historischen Gebäudes konzipiert wurde. Auch das Rahmenprogramm für große und kleine Besucher verspricht viel Abwechslung und noch so manche Überraschung.
Stadtrat Norbert Lumbe als Stellvertreter des Oberbürgermeisters betonte die touristische Attraktion des Museums mit seinen Sonderausstellungen. Museumsleiter Achim Fenner und der Museumspädagogen Rüdiger Specht hatten sich mit dem Museumsteam intensiv in das Thema eingearbeitet. So wussten sie beispielsweise von der früheren medizinischen Nutzung des Drüsensekrets des Bibers als „Aspirin des Mittelalters“ zu berichten. Bei der Einführung wie auch im persönlichen Gespräch warteten sie mit spannenden Informationen zum Biber, seiner Lebensweise, den Gründen seiner beinahen Ausrottung sowie dem Konfliktpotential zwischen Menschen und Bibern auf. Eine wichtige Basis auch für die beliebten Führungen, wobei Rüdiger Specht speziell die Kinder monatlich mit auf Entdeckungstour zum „Kleinen Bruder“ Biber nimmt. Für die jungen Gäste hat er noch weitere Aktionen vorbereitet.
Bei der Vernissage zeigte sich, dass nicht nur Kinder gerne einmal die beiden präparierten Biber in der nachgebauten Biberburg befühlen. Auch ein Biberfell und anderes dürfen in die Hand genommen werden. Zu den interaktiven Elementen gehört unter anderem ein drehbares Landschaftskarussell, das eine Partie am „Biberbach“ im Jahr 1800, im Jahr 1999 und im Jahr 2050 zeigt. Vom Biber angenagte Bäume verdeutlichen die spezielle Fällmethode des geschickten „Landschaftsarchitekten“. Alte Darstellungen und Beispiele vermitteln die umfangreiche Nutzung fast aller Teile der früher stark bejagten Tiere. Neben einem faszinierenden Video in der Ausstellung zur Lebensweise des Bibers gibt es am 15. Oktober den bekannten Film „Biberpelz“ aus dem Jahr 1937 zu sehen. Bilder, Illustrationen und Statements verdeutlichen Probleme mit dem emsigen Nager und zeigen Lösungsmöglichkeiten, die das Zusammenleben mit dem Bibern erleichtern. Kompetente Informationen direkt von der Bibermanagerin gibt es auch bei einer speziellen Familienführung durch die Ausstellung am 21. Juni 09 sowie bei ihrem Vortrag am 17. September 09 und einem Besuch des Lebensraumes von „Meister Bockert“ an der Radolfzeller Aach am 26. September 09.
Das Stadtmuseum Radolfzell ist jeweils dienstags bis sonntags von 10 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 17.30 Uhr geöffnet, donnerstags bis 20 Uhr. Informationen zur Sonderausstellung, dem Rahmenprogramm, Museums-Shop, Terminen sowie Gruppenermäßigungen für Schulklassen usw. über Tel. 0049(0)7732-81-530 oder museum@radolfzell.de.
Wie bei den Bibern in der nachgebauten Biberburg heißt es in der Sonderausstellung „Von Menschen und Bibern“ im Stadtmuseum Radolfzell am Bodensee „Anfassen erlaubt“.
2. Juni 2009
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