6. September 2007

Kunst an der Fassade setzt Stadthalle ins rechte Licht

Förderverein finanziert das Werk von Miriam Prantl und übereignet es der Kultur und Tourismus Singen GmbH

Eine Lichtinstallation der Dornbirner Künstlerin Miriam Prantl an der Glasfassade der neuen Stadthalle Singen zum Rathausplatz hin wurde mit einer gemeinsamen Vereinbarung von Stadthallenförderverein, Stadt Singen, Kultur und Tourismus Singen GmbH sowie dem Kunstverein Singen der Stadthalle übereignet. Diese vom Stadthallen-Förderverein maßgeblich finanzierte Kunst am Bau erstrahlte bereits einige Abende im Probelauf und zog die Aufmerksamkeit von Passanten auf sich. Die „Lichtband“ genannte Installation lässt per Computer gesteuert LED-Streifen in wechselnden Farben mit unterschiedlicher Intensität leuchten. Ab der Stadthallen-Eröffnung am 15. September wird sie dauerhaft eingeschaltet.

„Wir haben allen Grund, dem Stadthallenförderverein sehr dankbar zu sein. Seine Mitglieder haben fast 40 Jahre lang nie aufgegeben, an die Verwirklichung eines Veranstaltungszentrums in Singen zu glauben. Sie haben immer wieder dafür gesorgt, dass dieses Thema nicht zu den Akten gelegt wurde. Und schließlich hat der Förderverein stolze 500.000 Euro zusammengetragen“, betont Oberbürgermeister Oliver Ehret. „Ein großer Teil dieser Summe fließt in die Bestuhlung der neuen Stadthalle und ist somit für die Besucher immer greifbar. Die Restsumme von 50.000 Euro hat uns der Förderverein für die Finanzierung des attraktiven Licht-Kunstwerks an der Fassade zur Verfügung gestellt. Es signalisiert nach außen, was in unseren neuen Stadthalle geboten wird: ein sehr farbiges Programm mit viel Abwechslung. Wir gehen davon aus, dass unsere neue Stadthalle eine große Ausstrahlung haben wird. Das Kunstwerk von Miriam Prantl trägt im wahrsten Wortsinn dazu bei.“

„Miriam Prantls Kunstwerk setzt unsere neue Stadthalle ins rechte Licht“, meint Heinz Troppmann, seit zehn Jahren Präsident des Stadthallenfördervereins und maßgeblich an der Anschaffung der Lichtinstallation beteiligt. „Es war von Anfang an das Ziel des Fördervereins, bei der Verwirklichung einer Stadthalle Kunst am Bau beizutragen“, erinnert Heinz Troppmann. Letztlich sei durch das Sammeln von Geld über Jahrzehnte hinweg, vielerlei Aktivitäten vornehmlich in den 80er Jahren und nicht zuletzt die Zinsen der Betrag von 500.000 Euro zusammen gekommen. „Dieses Geld wollten wir dann natürlich nicht mehr ausschließlich für Kunst zur Verfügung stellen. Unser Beitrag sollte überhaupt die Gesamtinvestition in eine neuen Stadthalle ermöglichen.“

Der Förderverein habe seit nahezu vier Jahrzehnten in unterschiedlichen Vorstandsbesetzungen und mit unterschiedlicher Intensität für eine Stadthalle gekämpft, berichtet Oberbürgermeister Oliver Ehret. Angefangen hatte dies mit den damaligen Stadträten Helmut Graf und Heinz Rheinberger an der Spitze des Vereins. Nach der Ablehnung der ersten Stadthallen-Pläne durch einen Bürgerentscheid im Jahr 1981 gab es die Überlegung, den Verein aufzulösen. „Nun war es Artur Sauter, der nimmermüde Streiter für eine attraktive Innenstadt, der dies mit vehementem Einsatz verhinderte“, so Oliver Ehret. Unter der Leitung von Rudolf Lechner, mit Artur Sauter als Zweitem Vorsitzenden und dem Alt-Oberbürgermeister Theopont Diez als Präsident wurde der Verein am Leben erhalten. Er sollte präsent sein, wenn die Stimmung und die Finanzlage den Bau einer Stadthalle ermöglichen würden. „Der Verein hat somit auch die Idee einer Stadthalle am Leben erhalten. Er hat schließlich die Aufbruchstimmung der Landesgartenschau 2000 in Singen genutzt, um erneut intensiv Mitglieder zu werben, und konnte deren Zahl wieder auf deutlich über 400 steigern. Letztlich hat der Verein einen großen Beitrag zur positiven Stimmung für die neuen Stadthallen-Pläne geleistet, die wir nun verwirklichen konnten“, unterstreicht Oliver Ehret.

Wie viele Menschen freut sich Heinz Troppmann ganz persönlich sehr über das neue Veranstaltungszentrum, das nun am 15. September eröffnet werden kann. „Ich bin sehr angetan von der Architektur und der Ausstattung. Die Stadthalle ist eine wesentliche Bereicherung für Singen und den ganzen Hegau“, sagt Heinz Troppmann. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass geeignete kulturelle Veranstaltungen dazu beitragen, die Bedeutung Singens und des Hegaus zu festigen. Ich bin ebenfalls zuversichtlich, dass durch Kongresse und Tagungen unsere Stadt auf lange Sicht profitieren wird.“

Bei der Auswahl des Kunstwerks sei der Stadthallen-Förderverein im Zusammenwirken mit dem Kunstverein Singen sehr gut vom Leiter des Kunstmuseums Singen, Christoph Bauer, beraten worden, lobt Heinz Troppmann. „Wir waren uns sehr schnell einig, dass Licht an der Fassade der wirkungsvollste Beitrag zur Kunst am Bau sein würde. Auch die Ideen der Architekten gingen von Anfang an in diese Richtung“. Miriam Prantl habe durch zwei bereits in der Sparkasse in Singen verwirklichte Lichtinstallationen überzeugen können. „Die Präsentationen in den Vorständen von Förderverein und Kunstverein, im zuständigen Gemeinderatsausschuss und im Baubeirat der Stadthalle sind auf breiteste Zustimmung gestoßen“, berichtet Heinz Troppmann.

„Auch die Architekten Susann Graf und Professor Norbert Moest fanden das Konzept von Anfang an gut“, ergänzt Oliver Fischer, Vorsitzender des Stadthallen-Fördervereins, und freut sich über diese Einmütigkeit. „Persönlich gefällt mir an dieser Lichtinstallation besonders, dass sie so filigran ist. Bei Tageslicht ist an der Glasfassade nichts von ihr sichtbar. In der Dunkelheit wirkt sie sehr markant, ohne sich aber aufzudrängen. Natürlich passt sie auch sehr gut zur Lichtkunst an der Rathausfassade.“ Dort war anlässlich der Landesgartenschau 2000 an den Friesen die Lichtinstallation „Located World“ von Joseph Kosuth angebracht worden. Oliver Fischer ist begeistert vom neuen Veranstaltungszentrum in Singen: „Als Vereinsvorsitzender, als Vater, für mich selbst: Ich find's toll! Die Stadthalle ist eine Riesenbereicherung für Singen. Ich wünsche mir nun, dass sie gut angenomen wird“.

Die von Heinz Troppmann und Oliver Fischer, den KTS-Geschäftsführern Gesine von Eberstein und Walter Möll, Jörg Wuhrer als Erstem Vorsitzenden des Kunstvereins Singen sowie Oberbürgermeister Oliver Ehret unterzeichnete Vereinbarung regelt die Übergabe der 50.000 Euro durch den Stadthallen-Förderverein, den Umgang mit dem Urheberrecht der Künstlerin, den Unterhalt der Lichtinstallation durch die KTS und die Betreuung durch den Kunstverein.

Die 1965 geborene Miriam Prantl versteht ihr Lichtband als integralen Bestandteil der Stadthallen-Architektur. Von den künstlerischen Möglichkeiten der LED-Technik ist sie begeistert: „Mit ihr kann man Farben mischen wie im Farbkasten.“ Licht in all seinen Manifestationen fasziniert Künstler seit Jahrhunderten. Die rasante Entwicklung der LED-Technik begeistert seit kurzem zahlreiche Künstler, da sie den alten Traum der Moderne, „direkt mit Licht zu malen“, Wirklichkeit werden lässt. Miriam Prantl führte ihre intensive Auseinandersetzung mit den Erscheinungsformen farbiger Felder, Bänder und Linien als Malerin fast zwangsläufig hin zur Arbeit mit farbigem Kunstlicht.

In ihren meditativen Tafelbildern, in denen sie Farbe immer wieder bis an die Grenzen der Sichtbarkeit reduziert, untersucht Miriam Prantl die verwirrenden Bezüge zwischen Fläche und Raum, Licht und Tiefe, Farbe und Form, Oberfläche und Grund. Die Hinwendung zur Lichtkunst ermöglicht es ihr nun, die immateriellen und sinnlichen Qualitäten des Lichts mittels einfacher, wie sie selbst sagt „reiner Formen“, in den öffentlichen Raum einzuführen. Die verzahnten LED-Streifen reagieren zunächst auf die gegebene Situation - auf den Platz und die gegenüber am Rathaus installierte Neon-Arbeit „Located World“ von Joseph Kosuth - und beziehen sich auf das vertikale Raster der eingestellten Glasfassade. Einerseits steigert die Lichtinstallation die Festlichkeit der Halle, andererseits fügt sie dieser einen Kontrapunkt hinzu, indem die Steuerung der Farblichtstäbe, angelegt „zwischen Rhythmus und Ruhe“, bewusst langsam, atmend, geschaltet ist.

Singen: The Pasadena Roof Orchestra

Mit dem Gastspiel des „Pasadena Roof Orchestra“ am Dienstag, 30. Oktober, um 20 Uhr startet KOKO & DTK Entertainment seine Programmreihe in der neuen Stadthalle Singen.

Das Orchester hat mit hochkarätigsten Musikern und der Interpretation von Originalarrangements aus den 20er und 30er Jahren seit Jahrzehnten international sehr großen Erfolg. Für Musikkenner gilt die britische Swing-Big-Band als ebenso legendär wie ihre Vorbilder. Seit Mitte der 70er Jahre geben die Künstler Konzerte in aller Welt, sehr oft auch in Deutschland, wo sie eine treue Fangemeinde haben. Sie haben überall gespielt, in großen Konzerthäusern, rauchigen Clubs, vor königlichen Hoheiten und Menschenmengen bei Open-Air-Konzerten, sowie dem Montreux Jazz Festival. Das Pasadena Roof Orchestra spielte unter anderem auch die Musik zum Kinohit „Comedian Harmonists“ von Joseph Vilsmeier ein. Künstler aus dem Popgeschäft wie Robbie Williams oder Bryan Ferry griffen zur Unterstützung Ihrer Darbietungen auf das Orchester oder deren Musiker zurück.

Begonnen hatte alles 1970, als der Bäckermeister John Arthy in Manchester 1400 vergilbte Original-Arrangements vergangener Jahre entdeckte und das Orchester gründete. Nach erfolgreichen Auftritten auf allen Kontinenten, startete 1993 die erste Tournee durch die USA: 75 Tage von Seattle über Los Angeles, Arizona, Texas, Chicago, New York, Florida bis ins „Ambassador Theatre“ von Pasadena. Im Jahr 2001 folgte erneut eine Sechs-Wochen-Tournee durch die Vereinigten Staaten. Erfolge rund um den Erdball brachten das Orchester unter anderem nach Australien, Hongkong, Singapur, Dubai, Abu Dhabi und quer durch Europa.
Der Swing der 20er-/ 30er-Jahre ist bis heute unvergessen; er ist unvergänglich und bleibt zeitlos.

Das „Pasadena Roof Orchestra“ spielt in hervorragender Besetzung von elf Musikern. Der runde Sound erwächst aus langjähriger professioneller Zusammenarbeit des festen Orchesters, dessen Mitglieder perfekt aufeinander eingestimmt sind. Künstlerischer Leiter ist der Sänger, Theater- und Musicalexperte Duncan Galloway. Das Repertoire umfasst über 200 Titel aus der Jazz-, Swing- und Tanzmusik der 20er und 30er Jahre. Und für den Spaß sorgen hochprofessionelle humoristische Einlagen, sowohl musikalisch als auch choreographisch. Mit einem Wort: Das „Pasadena Roof Orchestra“ steht für erstklassiges Entertainment.

Stadthalle Singen, Dienstag, 30. Oktober 2007 - 20.00 Uhr

Die kleine Hexe Lisbet hat Geburtstag

Mit einem Stück von Lieve Baeten eröffnet Kultur und Tourismus Singen am Montag, 22. Oktober, um 14.30 Uhr sein Kindertheater-Programm in der neuen Stadthalle: „Die kleine Hexe Lisbet hat Geburtstag”. Unternehmungslustig und furchtlos fliegt Lisbet auf ihrem Hexenbesen durch die beliebten und erfolgreichen Bilderbücher von Lieve Baeten und nun landet sie in Singen auf der Bühne. Das Theater auf Tour, das schon in der Kunsthalle die jungen Zuschauer regelmäßig begeisterte, spielt die heitere Geschichte. Geeignet ist sie für Kinder ab vier Jahre.

Lisbet, die kleine schlaue Hexe, hat Geburtstag. Klar, dass sie den auch feiern will. Mit ihrer Katze und einer richtig schönen Geburtstagstorte. Und weil Backen nicht ihre Sache ist, stellt Lisbet sich auf einen Stuhl und zaubert mit dem Kochlöffel in der Hand: „Hokuspokus Hexenbrei – eine Torte schnell herbei“. Es geschieht jedoch nichts. Zaubern will schließlich gelernt sein.

Lisbet hat immer noch keinen richtigen Zauberstab und auch nicht das Zauberbuch für große Hexen. Aber sie wird es den anderen Hexen schon zeigen. Sie fliegt in den Hexenladen und kauft eine Torte. Als sie zurückkommt, ist ihre Katze verschwunden. Ohne Katze kann Lisbet aber unmöglich Geburtstag feiern. Was nun, kleine Hexe?

Dass Hexen heute nicht mehr alt, hässlich und böse sein müssen, wissen Kinder schon von Ottfried Preusslers kleiner, lieben Hexe und das neugierige, schlaue Hexenkind Lisbet beweist das noch einmal.

Stadthalle Singen, Montag 22. Oktober 2007 14.30 Uhr, DIE KLEINE HEXE LISBET HAT GEBURTSTAG
Stück für Kinder ab 4 Jahren von LIEVE BAETEN , Theater auf Tour/Konzertdirektion Bingel, Darmstadt, Veranstalter: Kultur & Tourismus Singen

Vorverkauf:
Kultur & Tourismus Singen, Tourist Information, Marktpassage, August-Ruf-Straße 13 oder Stadthalle, Hohgarten 4, D-78224 Singen, Telefon +49 (0)7731/85-262, E-Mail: ticketing.stadthalle@singen.de

Stets aktuelle Informationen über das Programm der Stadthalle Singen erhalten Sie unter http://www.stadthalle-singen.de/ im Internet.