18.03.10 - Am Sonntag ist Bürgerentscheid: Konstanz will über 60 Millionen Euro in ein Konzert- und Kongresshaus investieren. Die Befürworter verweisen auf wirtschaftliche Chancen, die Gegner befürchten Kollaps der kommunalen Finanzen, wie heute der Südkurier berichtet.
In einem Punkt sind sie sich einig: Wenn doch der Sonntagabend schon da wäre. Dann hat Konstanz vielleicht Klarheit, wie es mit der größten Investition der vergangenen Jahrzehnte weitergehen soll: Am 21. März dürfen rund 60 000 Bürger darüber abstimmen, ob die Stadt ein Konzert- und Kongresshaus baut, das mit Nebenprojekten über 60 Millionen Euro kosten soll.
Einen engagierten Wahlkampf um das Großprojekt hat die Stadt erlebt. Emotionen und Argumente sind hin- und hergegangen - wie schon 2003: Damals stand ein ähnliches Projekt zur Debatte, am gleichen Standort. Auch damals gab es einen Bürgerentscheid - eine Mehrheit lehnte das Projekt ab, verfehlte die Mindeststimmenzahl aber. In der Folge arbeiteten Rat und Verwaltung mal eher im Verborgenen, mal eher transparent weiter. Oberbürgermeister Horst Frank (Grüne) scheiterte mit seiner Investorenlösung, statt eines echten Architektenwettbewerbs setzte man auf ein Kombi-Verfahren, das einen Festpreis garantieren soll.
Das Geld ist - neben der schwierigen Verkehrsanbindung des Areals zwischen Schweizer Grenze, Bodenseeufer und Bahn - eine Kernfrage in der Auseinandersetzung. Die Befürworter sprechen angesichts der erhofften Teilhabe am Kongressgeschäft von einer wirtschaftlichen Chance. Die Gegner zweifeln die Prognosen an und sehen die Stadt in eine Verschuldung steuern, die kaum Spielraum für anderes lässt. Und wie die breite Bürgerschaft denkt? Am Sonntagabend weiß man mehr. (Bild: Hanser)
18. März 2010
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