22. Juli 2007

Konstanz: Sprung in eine neue Bäderwelt

Die Synchronschwimmerinnen aus Schwenningen haben die Feier eröffnet. Bilder: Hanser





Mit rund 400 Gästen hat die Bädergesellschaft Konstanz (BGK) vorgestern Abend die Eröffnung der neuen Therme am Jakobssteg gefeiert. Den symbolischen Schlüssel zur Therme mussten sich die BGK-Geschäftsführer dabei von Architekt Alexander von Salmuth mitten im Thermalbecken abholen. Morgen um 9 Uhr öffnet die Therme zum ersten Mal ihre Türen für Badegäste.

Die Bodensee-Therme am Jakobssteg soll eine gelungene Komposition von Stahl, Beton, Glas und Holz sein sowie ein Spiel von Form, Struktur, Licht und Farbe. Was sich abstrakt anhört, konnten gestern in den Abendstunden rund 400 Gäste mit all ihren Sinnen erleben. Sie hörten Wasser munter sprudeln und wurden mit dem Spiel zwischen Licht und Wasser überrascht.
Mit einer stimmungsvollen Eröffnungsfeier zeigte die Bädergesellschaft ihren Gästen, wie das neue Bad auf seine Besucher wirken soll: "Die Badegäste sollen Stunden der Muse, der Entspannung und der Erholung erleben", kündigte Konrad Frommer, einer der Geschäftsführer der Bädergesellschaft an. Im Wechsel mit Georg Geiger, dem zweiten Geschäftsführer der BGK, rief er die langwierige Entstehungsgeschichte der Therme in Erinnerung, stellte Architektur und Konzeption vor. "Hier soll eine Atmosphäre der Lebensfreude herrschen", wünschte sich Geiger, während sich die Gäste rund um das Innenthermalbecken sitzend mit ihren Einladungen Frischluft zufächelten.

Für die Atmosphäre der Lebensfreude sorgte die Südwestdeutsche Philharmonie, die Ausschnitte aus der Wassermusik von Georg Friedrich Händel spielte - und zeigte, dass die neue Therme zur Not auch als Konzerthaus durchgeht. Oberbürgermeister Horst Frank freute sich nicht nur über die Multifunktionalität der Therme. "Das ist ein Bad, das alle Sinne anspricht", sagte er anerkennend und dankte Geiger und Frommer für ihre Ausdauer und dafür, dass "Sie nie den Mut und die Hoffnung aufgegeben haben." Auch er spielte auf die knapp zehn Jahre lange Projektgeschichte an und sagte: "Wir Konstanzer suchen manchmal lange, werden letztendlich aber mit Erfolg fündig."

Sein Dank galt unter anderem dem Architekturbüro 4a aus Stuttgart sowie allen Handwerkern und der Bädergesellschaft, die den zügigen Bau innerhalb von 23 Monaten ermöglicht haben. Die Kosten, die auf 25,54 Millionen Euro veranschlagt waren, betragen nun voraussichtlich 26 Millionen Euro. "Das ist bei einem Projekt in dieser Größenordnung ein Erfolg, der sich sehen lassen kann", so Frank.

Architekt Alexander von Salmuth vom Architektenbüro 4a stellte Georg Geiger, den "Vater dieser Therme", in den Mittelpunkt seiner Rede. Bei einem solchen Projekt, das sich wegen vieler Unterbrechungen und Zweifel über Jahre erstreckt hat, brauche es "mindestens eine Person mit einer festen Absicht und einer unerschütterlichen Vision", betonte er. Geiger hatte sich zunächst als Leiter des Sport- und Bäderamts und seit 2003 mit Konrad Frommer als Geschäftsführer der neu gegründeten Bädergesellschaft Konstanz für die Realisierung des Therme-Neubaus eingesetzt. Für von Salmuth endete gestern ein langer Weg: Das Architekturbüro 4a hatte bereits 1998 den Wettbewerb für die Therme gewonnen. In den vergangenen Jahren seien 1058 Pläne für die Therme gezeichnet, eine Datenmenge von 50 Gigabite produziert und 202 Akten- und Stehordner mit Papier gefüllt worden.

Wie die Therme gefällt, können Wasserratten ab Sonntag, 22. Juli, testen. Die Therme öffnet morgen um 9 Uhr. Quelle: Südkurier