02.06.08 - Ein Riesen-Event auf der Mainauer Freilichtbühne mit weit mehr als tausend Plätzen hätte es werden sollen, so wie der geneigte Konzertbesucher es in den vergangenen Jahren von der sommerlichen Open-Air-Konzertreihe „symphonic pops“ gewohnt war.
Leider jedoch kam von der Mainau GmbH das vorzeitige Aus (der Südkurier berichtete). Nichtsdestotrotz – es findet statt, das bemerkenswerte Projekt der Südwestdeutschen Philharmonie, zwar nicht ganz so groß wie ursprünglich beabsichtigt, aber doch immerhin im altehrwürdigen Konzil, dem nach wie vor einzigen hinreichend großen Konzertsaal in Konstanz. Am 20.7.08 um 20 Uhr präsentieren die Musiker der SWP zusammen mit „zoff voices & Band“ einen Abend lang Perlen der Popmusik in neuem orchestralem Gewand.
Der Kontakt zwischen der SWP und den „zoff voices“ kam vor gut einem Jahr zustande. Dem vormaligen Intendanten Christian Lorenz war anlässlich eines Konzertbesuches das große musikalische Potential des bekannten Konstanzer Frauenchores aufgefallen. Und Dirk Werner, der Leiter der „zoff voices“, hatte spontan die Idee zu einem gemeinsamen Projekt, fragte nach und bekam nach längerer Bedenkzeit die Zusage zur Zusammenarbeit. Eine große Ehre, wenn man bedenkt, dass die „zoff voices“ zwar vom Publikum inzwischen längst nicht mehr als Hobby-Musiker wahrgenommen werden, gleichwohl jedoch letztendlich ein ganz normaler Gesangsverein sind wie viele andere auch. Profi-Musiker machen also gemeinsame Sache mit Laiensängerinnen.
Als Dirigent wurde Michael Dixon verpflichtet, der dem Konstanzer Orchester kein Unbekannter ist. Michael Dixon, Professor für Musicalgesang an der HDK Berlin, hatte bereits vor einigen Jahren die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz geleitet, ebenfalls in der Reihe „symphonic pops“. Er zeigte sich derart interessiert an dem Projekt „zoff’n’orchestra“, dass er heuer im April eigens aus Berlin angereist kam, um die „zoff voices“ an ihrem Konzert in der Alten Kirche in Volkerthausen kennen zu lernen. Angetan von Können und Charme der Damen freut er sich nun auf die gemeinsame Probearbeit.
Ein großer Aufwand für einen einzigen Abend, denn im Bereich Popmusik gibt es für diese unübliche Besetzung so gut wie keine verfügbaren Partituren. Daher machte sich Dirk Werner, der die musikalische Gesamtleitung des Abends innehat, auf die Suche nach Musikern, die speziell für dieses Event Arrangements schreiben sollten, eine weitere Besonderheit an diesem ungewöhnlichen Projekt. Ein wenig erscheint es gar als eine Art „inoffizielle Arrangeur-Messe“, denn die insgesamt sieben verschiedenen Arrangeure aus Deutschland und Amerika haben natürlich auch unterschiedliche musikalische Vorstellungen, kommen sie doch aus so unterschiedlichen Sparten wie Filmmusik, Werbemusik, Klassik, Musical und Eigenkomposition. Man wird sich also auf einen musikalisch hochwertigen und stilistisch sehr facettenreichen Abend freuen können.
Das Programm des Abends ist nur auf den ersten Blick so, wie man es von den „zoff voices“ gewohnt ist. Bekannte Titel aus der Welt der Popmusik wechseln sich ab mit Songs, die man entweder schon lange nicht mehr oder noch niemals gehört hat. Allerdings bieten sich durch einen für die „zoff voices“ ungewohnt großen Klangkörper mehr als „nur“ die üblichen Möglichkeiten. Daher wird man wahrscheinlich im Konzert ein wenig an „Pavarotti & Friends“ oder die „Nokia Night Of The Proms“ erinnert werden. Und natürlich wird auch das Orchester einige Überraschungen zu bieten haben.
Näheres erfahren Sie auf der Homepage der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz www.philharmonie-konstanz.de sowie auf www.zoffvoices.de. Karten gibt es im Südkurier-Service-Center, Fischmarkt 5, D-78462 Konstanz, Tel. +49 (0)7531 / 999-16 88.