04.09.08 - Seit der Wiederfreigabe der Marienschlucht im Mai ist der Besucherandrang sehr groß. Das beliebte Ausflugsziel sei "einer der schönster Plätze am Bodensee", meinte Wirtschaftsminister Pfister bei der gestrigen offiziellen Eröffnung: "Dies war eine der besten Tourismusförderungen der vergangenen Jahre", sagte er unter Applaus.
THOMAS ZOCH berichtet im Südkurier weiter:
Allensbach/Bodman-Ludwigshafen - "Dies ist ein wunderbarer Tag für diese begnadete Kulturlandschaft", sagte der Minister bei der Feier am Fuß der Schlucht vor rund 250 Besuchern, darunter Bürgermeister, Ortsvorsteher und Kommunalpolitiker der Region sowie die Familie des Grafen Bodman, großzügige Spender und ehrenamtliche Helfer. Die Marienschlucht sei "ein Tourismus-Klassiker", meinte Ernst Pfister. Für ihn sei klar gewesen, dass man sie für den Tourismus erhalten müsse. Und nachdem es schon mehrfach Schäden gegeben hatte, sollte es diesmal eine Generalsanierung sein. "Hier ist etwas Wunderbares entstanden", meinte Pfister: "Dies wäre nicht möglich gewesen ohne viele fleißige Hände und kluge Köpfe."
Der Allensbacher Bürgermeister Helmut Kennerknecht meinte in seiner Dankesrede: "Ohne die namhafte Förderung des Landes wäre dieses Projekt gescheitert." Teils stattliche finanzielle Beiträge gab es zudem von den umliegenden Gemeinden und Spendern. Kennerknecht betonte auch das große Engagement der beteiligten Firmen und der vielen ehrenamtlichen Helfer, die nun auf einem Schild am Fuß der Schlucht aufgelistet sind. Die "komplizierten Transporte von Werkzeug und Material" hätten ihn mitunter an den Pyramidenbau im alten Ägypten erinnert. Besonders hob er den großen Einsatz der Zimmermannslehrlinge der Friedrichshafener Claude-Dornier-Schule hervor. Damit dies unvergessen bleibe, werde die obere Aussichtsplattform nach deren Lehrer "Erich-Pohl-Kanzel" getauft. Der Zimmermann hielt einen launigen Richtspruch. Pohl und seine motivierte Truppe wollen noch den Kiosk wieder neu bauen, wie Matthias Weckbach, der Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen ankündigte.
Er dankte seinem Kollegen Kennerknecht für dessen Engagement für die Sanierung. Dem schloss sich Baron Johannes von Bodman an: "Wir haben uns überlegt, ob wir die Schlucht umbenennen sollen in Helmut-Maria-Schlucht."
Den wunden Punkt "fehlende Toilette" sprach der Langenrainer Ortsvorsteher Friedrich Schrof an. Vor sieben Jahren habe der damalige Minister Döring zugesagt, er wolle sich dafür einsetzen, und 2004 Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg. "Sie, Herr Minister Pfister, sind unsere letzte Hoffnung." Dieser wollte nicht zu viel versprechen (zumal Landrat Frank Hämmerle auf die komplizierte Rechtslage hinwies). Doch nachdem andere gescheitert sind, meinte er schmunzelnd: "Ich bemühe mich, in die Geschichte einzugehen."
Informationen im Internet: www.marienschlucht.de