06.11.08 - Die Thurgauerzeitung berichtet heute, dass ein massgeblicher Teil der jährlichen Grantiesumme zur Unterhaltung des Schwimmbades in den Gebäuden des Kantosspitals Münsterlingen zusammen ist. Noch fehlen aber Fr. 100'000.-, damit der Betrieb garantiert werden kann. Frau Mussilier von der TZ berichtet weiter:
Maya Mussilier, Thurgauerzeitung
Münsterlingen - Gerade sind zwei Buben aus dem Wasser gestiegen. Sonst liegt das Becken an diesem Nachmittag ruhig da. Doch der Schein trügt. Das Hallenbad im Personalhaus 3 der Spital Thurgau AG wird gut und gerne genutzt. Als die Nachricht die Runde machte, dass sich die Spital Thurgau AG auf ihr Kerngeschäft konzentrieren will und sich deshalb als Betreiberin des Bades zurückzieht, regte sich vehementer Widerstand. Sowohl Gemeinde als auch Schulen und Vereine wollten eine Schliessung nicht einfach hinnehmen. Dass auch die Münsterlinger Bevölkerung hinter dem Hallenbad steht, zeigte sich schon kurz nach Bekanntwerden an der Gemeindeversammlung. Für die nächsten drei Jahre haben die Stimmberechtigten einen jährlichen Beitrag der Gemeinde in der Höhe von 150'000 Franken genehmigt.
Positives Echo
Seit Jahren würden die Schüler der Primarschule Münsterlingen hier ihren Schwimmunterricht besuchen, sagt Primarschulpräsidentin Andrea Epper. Gerade für Kinder in einer Seegemeinde sei der Schwimmunterricht sehr wichtig. Sie engagiert sich deshalb in der neu gegründeten Projektgruppe. Die Primarschulgemeinde Münsterlingen hat für die nächsten drei Jahre einen jährlichen Beitrag von 20'000 Franken gesprochen. Bei den Schulgemeinden von Bottighofen bis Uttwil hat Andrea Epper entsprechende Anfragen deponiert. «Noch haben wir keine definitiven Zusagen. Das Interesse ist aber da, mit den Schulkindern hier zu schwimmen.»
Ähnliches kann Ernst Oderbolz, Mitglied der Projektgruppe, berichten. Er hat sich bei umliegenden Gemeinden für das Hallenbad stark gemacht. Auch Vereine, welche das Bad benutzen, hat er für eine Beteiligung angefragt. «Zusagen haben wir noch keine, aber das Echo ist gut.»
Zeit nur noch bis Ende April
Zur Projektgruppe gehören zudem Gemeinderat Urs Dillier und Hans-Peter Eisenhut, der zuständig ist für Abklärungen über den Betrieb und die rechtlichen Aspekte. Er sei guter Dinge, sagt Dillier. Neben den Beiträgen von Gemeinde und Schulgemeinde könnten sie mit Eintritten von rund 50'000 Franken rechnen. Zudem sei der Kanton als Liegenschaftenbesitzer bereit, auf einen Teil der Miete zu verzichten. So bleiben 100'000 Franken an jährlich anfallenden Kosten, für die noch Geldgeber gesucht werden müssen. Die Idee sei es, mit Gemeinden, Schulgemeinden, Vereinen, Firmen, Sponsoren und Gönnern eine breite Trägerschaft zu finden, sagt der Gemeinderat. Zeit dafür bleibt nur noch bis Ende April des nächsten Jahres.
Für das Hallenbad wird eine breite Nutzung angestrebt. «Es steht uns hier eine ideale Infrastruktur zur Verfügung», betont Gemeindeammann Fritz Zweifel. «Wir möchten den Betrieb so aufziehen, dass auch in den von Vereinen genutzten Zeiten möglichst ein Teil für private Besucher reserviert bleibt.» Um das Hallenbad noch etwas bekannter zu machen, werden Informationen dazu ab Montag auf der Homepage der Politischen Gemeinde Münsterlingen aufgeschaltet.