3. April 2009

Berberaffen in der Roten Liste auf „stark gefährdet“ hochgestuft

03.04.09 - Berberaffen in der Roten Liste auf „stark gefährdet“ hoch gestuft! Affenberg Salem und Partnerparks mit wichtigem Reservebestand.

Die IUCN – Weltnaturschutzunion ist seit 1963 Herausgeber der Roten Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Berberaffen waren bisher auf dieser Liste als „gefährdet“ eingestuft. Die Entwicklungen der letzten zwei Jahrzehnte sind jedoch noch alarmierender als bisher angenommen. Wissenschaftler stellten bei den Berberaffen in Algerien und Marokko in nur zwanzig Jahren einen Populationsrückgang von bis zu 50 Prozent fest. Ausschlaggebend für die Hochstufung der Berberaffen von „gefährdet“ auf „stark gefährdet“ war aber nicht allein der Bestandsrückgang, sondern auch die fortschreitende Zerstörung des Lebensraumes. Aktuell schätzt man nur noch etwa 6000 bis 10000 frei lebende Berberaffen.

„In unseren Parks halten wir deshalb einen äußerst wichtigen Reservebestand – allein am Affenberg Salem gibt es auf 20 ha rund 200 Berberaffen, die sich aufgrund der sehr naturnahen Haltung in ihrem Verhalten kaum von der Berberaffen in Marokko und Algerien unterscheiden und somit auch voll auswilderungsfähig sind“, betont der Biologe und Leiter des Salemer Parks Dr. Roland Hilgartner. Bereits 1986 wilderte der Affenberg Salem erstmals 175 Tiere im südlichen Teil des Mittleren Atlas erfolgreich aus. Von 1980 bis 1986 entließ man von den Parks in Frankreich und vom Bodensee insgesamt über 600 Tiere in die Freiheit. Weitere Auswilderungen waren von den Regierungen nicht erwünscht, so dass man in den hiesigen Parks mit tiergerechter Geburtenregelung eine Überpopulation vermeidet. Laut Hilgartner wäre aber jederzeit die Vorbereitung einer Affengruppe für die Auswilderung möglich, wenn dies gewünscht und von den dortigen Regierungen genehmigt würde.

In Sachen Berberaffenschutz ist der Affenberg Salem aber auch noch auf anderen Ebenen aktiv. So unterstützt der Park aktuell eine algerische Naturschutzorganisation, die in Dörfern, Schulen und Kindergarten versucht, Sympathie für die Berberaffen zu wecken und Aufklärungsarbeit zu leisten. „Auch das ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Auswilderung. Denn nur mit Unterstützung der einheimischen Bevölkerung kann das Überleben der Berberaffen langfristig gesichert werden“, so der Leiter des Affenbergs.

Der Affenberg Salem ist täglich von 9-18 Uhr und vom 25. Oktober bis 1. November jeweils von 9-17 Uhr (letzter Einlass jeweils ½ Stunde vor Schließung) geöffnet. Ab dem 1. Mai verbindet ein Erlebnisbus den Park im Stundentakt mit den Pfahlbauten in Unteruhldingen, dem Schloss Salem und den dazu gehörenden Bahnhöfen. Motorisierte Gäste nutzen den großen, gebührenfreien Parkplatz. Weitere Informationen über www.affenberg-salem.de oder über Affenberg Salem, D-88682 Salem, Tel. +49(0)7553/3-81, Fax 07553/64 54, info@affenberg-salem.de.


Die Salemer Berberaffen stellen zusammen mit den Partnerparks in Frankreich und England einen wichtigen Reservebestand einer laut Weltnaturschutzunion mittlerweile stark gefährdeten Art. (Foto: Affenberg).