14.09.09 - INTERBOOT in Friedrichshafen zeigt von Samstag, 19. bis Sonntag, 27. September formschöne Boote ohne Verzicht auf Funktionalität.
Friedrichshafen - Minimalistisch und funktionell sind die neuen Eckpfeiler des modernen Yachtdesigns. Statt dunklem Teakholz und klotzigen Möbeln dominieren helle Flächen, klare Linien und eine eher puristische Einrichtung. Auch immer mehr konservative Werften entdecken die Wichtigkeit des Designs. Das wird vom 19. bis zum 27. September 2009 auf der internationalen Wassersport-Ausstellung INTERBOOT in Friedrichshafen am Bodensee deutlich.
Michael Schmidt, Werftchef der Hanse Yacht AG aus Greifswald, hat das "minimalistische Design" als einer der ersten im Serienbau eingeführt. Die Hamburger Innenarchitektin Birgit Schnaase, die längst zu den Stars in dieser Szene zählt, war für die Realisierung angeheuert worden. "Ich wohne ja auch nicht mehr mit den Möbeln meiner Eltern", erklärt Schmidt in nur einem Satz, warum er diese neue Form der Schiffseinrichtung favorisiert. Der neue Stil des Hanse-Yachten-Interieurs ist allerdings keine Erfindung der Greifswalder Werft. Lucca Bassani, Chef der italienischen Wally-Werft mit Sitz in Monaco, baute bereits Mitte der neunziger Jahre Segelyachten, die die überwiegend konservative Yachtbranche durch ihre schlichte Funktionalität verblüfften. Die Schweizer Schuchter Werft setzt diese Formensprache mit ihren Daysailern Esse 850 und Esse 990 leicht abgewandelt fort, wie Besucher der INTERBOOT 2009 sehen werden.
Auch die Bavaria Yachtbau GmbH, die weltweit mit zu den größten Yachtwerften zählt, setzt bei Ihren Neuentwicklungen auf die Zusammenarbeit mit Designern. So sorgen das Kreativstudio BMW Group Designerworks USA und Farr Yacht Design bei den beiden Segelyachten Cruiser 55 und Cruiser 32 sowie der Motoryacht Sport 28 für ästhetische Linienführung, die mit hoher Funktionalität und guter Ausstattung kombiniert wird.
In den vergangenen Jahren zeichnete sich durch den Einfluss der Designer darüber hinaus eine modische Linie ab, die sich aus den alten Deckshäusern klassischer Yachten entwickelt hatte. Es sind elegant und halbrund in die Rumpfform eingepasste Aufbauten mit großen geschwungenen Fenstern. Moderne, hochfeste Materialien sorgen heute dafür, dass die Fenster auch dem Ansturm von großen Wellen standhalten. Die Anfänge dieser modischen Gestaltung sind erst ein paar Jahre alt und lassen sich auf die über 30 Meter lange Luxusyacht des Vorsitzenden des VW-Aufsichtsrats, Ferdinand Piech, zurückführen. Piech soll die niederländische Edelwerft Jongert mit dem Wunsch beauftragt haben, im Deckshaus seiner neuen Segelyacht das geschwungene Dach des Audi Coupes wieder zu erkennen. Jetzt sind es einige große Serienwerften wie Jeanneau und auch die Bavaria Yachtbau GmbH, die die geschwungenen Deckshäuser in die Rümpfe sehr viel kleinerer Yachten integrieren.
Weitere Informationen unter www.interboot.de.