30.10.09 - Spannende Schätze zur Sonderausstellung „Geliebte Spielzeuge“ - Bevölkerung wird mit ihren Spielsachen zum Aussteller im Stadtmuseum Radolfzell.
Die neue Sonderausstellung im Stadtmuseum Radolfzell vom 28. November 2009 bis zum 11. April 2010 nimmt immer mehr Gestalt an - dank vielen Leihgebern aus der Bevölkerung. Es geht um „geliebte Spielzeuge“ aus früheren Tagen oder von heute. Da gibt es vielfach gedrückte Teddys, Puppen, Puppenbetten, -küchen etc., Blechautos und Traktoren, Lurchi-Figuren, ein Steckenpferd und vieles mehr. Und das schöne daran: Zu den Spielsachen gibt es viele schöne, rührende und lustige Geschichten und Fotos, die unweigerlich zu eigenen Erinnerungen aus der Kinderzeit leiten. Schon jetzt weiß man, dass auch einige Leihgaben bekannter Persönlichkeiten dabei sein werden. Doch noch nimmt man gerne weitere Spielsachen an – von den Omas und Opas genauso wie von den Eltern und ihren Kindern – sofern sich diese solange von ihren Lieblingen trennen können. „Wenn wir noch ein Kinderfoto des Leihgebers und eine kleine Geschichte zum Spielzeug bekommen, wird das Ganze noch runder und führt zu einer gelungenen „Weißt du noch…“-Ausstellung“, so Museumsleiter Achim Fenner. Das Museumsteam möchte die Besucher an den Zauber des Spielens erinnern und sie miteinander ins Gespräch bringen.
Da ist zum Beispiel ein kleiner strickender Bär, der 1957 einem 5jährigen Mädchen zu seinem langen Aufenthalt in die Kinderklinik mitgegeben wurde. Damit das Heimweh nicht zu stark wurde, sagte man dem Mädchen, dass es ganz fest auf den Bär aufpassen solle. Oder der Affe, bei dem ein Ohr als Schnullerersatz herhalten musste. Ganz anders die Freude an der Technik eines Blechautos, aus dessen Motorklappe sogar weißer Rauch nach oben stieg. „Schon beim Aufnehmen aller Daten der Leihgeber und dem Fotografieren der Schätze geraten wir immer wieder ins Schwärmen und sind sicher, unseren Besuchern geht es ebenso“, freut sich der Museumschef. Gerade die Tatsache, dass es sich um keine Sammlerobjekte aus Vitrinen, sondern um Spielsachen, die geliebt, genutzt und trotz vielleicht mancher Umzüge immer noch aufgehoben wurden, macht die Ausstellung so lebendig. Sie bietet Raum zur Rückbesinnung an manch schöne Momente aus den Kindertagen, macht Lust zum Erzählen und mit den eigenen Kindern oder Enkeln mal wieder ausgiebig zu spielen. Über Leihgaben jüngerer Bewohner von Radolfzell und dem Landkreis wird auch der Bogen zur ungebrochenen Freude am Spielen in unserer Zeit gespannt. Ganz bewusst will man auch Kinder und Jugendliche einladen, in ihren Schubladen zu stöbern.
Auch das Rahmenprogramm ist für die ganze Familie gedacht. So kommt beispielsweise zweimal der „Puppendoktor“, der sich kleinerer Behandlungen direkt vor Ort annimmt. Auch der beliebte Dampfmaschinentag darf nicht fehlen. Im Frühjahr soll es auch Spiele im Freien geben und im Museum und Mehrgenerationenhaus kommt man gerne zu Erzählzeiten zusammen.
Noch bis zum 4. November hat jeder im Landkreis Konstanz die Chance, eigene Lieblingsspielsachen beim Stadtmuseums Radolfzell abzugeben und damit selbst zum Aussteller zu werden. Weitere Informationen – auch zu dem bunten Begleitprogramm für kleine und große Besucher über http://www.stadtmuseum-radolfzell.de/. Die Öffnungszeiten: DI-SO 10-12.30 Uhr und 14-17.30 Uhr, DO bis 20 Uhr. Achim Fenner und sein Team freuen sich auf eine rege Beteiligung und eine faszinierende Ausstellung zur Spielkultur eines Jahrhunderts.
Mit dieser Schildkrötpuppe aus dem Jahr 1959 durfte die kleine Besitzerin damals nur am Sonntag spielen, damit sie nicht kaputt ging. Diese und vielerlei weitere Spielsachen der Bevölkerung des Landkreises Konstanz erzählen alle eine Geschichte und sind in der Sonderausstellung „Geliebte Spielzeuge aus 100 Jahren“ im Stadtmuseum Radolfzell zu sehen.