01.02.10 - Konstanz - Forscher der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) haben eine in der Lebensmitteltechnik einmalige Maschine entwickelt. Sie schält Früchte extrem sparsam, genau und hygienisch - und zwar nicht mit Hilfe einer Klinge, sondern mit einem Wasserstrahl, wie im Südkurier Konstanz zu lesen ist.
Normalerweise ist es mühsam, eine Ananas, Mango oder eine Papaya zu schälen. Oft bleibt mehr Abfall im Mülleimer als Fruchtfleisch auf dem Teller. Doch die Schneidemaschine des Doktoranden René Carreno Olejua verbindet drei Techniken: Bildverarbeitung, Schneiden mit Wasserstrahlen und Robotik. Vom Rechner gesteuert, passt ein Roboter-Arm sich den Konturen des Obstes an und schält es so, dass nur das Nötigste abgetrennt wird. Außerdem erhöht diese Technik die Haltbarkeit der Lebensmittel, weil das Fruchtfleisch weniger stark verletzt wird als bei herkömmlichen Methoden. Das verringert den Oxydationsprozess; Apfelstücke verfärben sich erst nach einigen Tagen. „Das Thema ist in dieser Kombination in der Agrartechnik total neu“, sagt René Carreno Olejua über seine Forschungsarbeit im Maschinenbaustudiengang Umwelt- und Verfahrenstechnik.
Für die Forschungsarbeiten, die Entwicklung der Werkzeuge und die Programmierung der Anlage hat René Carreno Olejua nur eineinhalb Jahre gebraucht. Das Verfahren ist mittlerweile patentiert, ein schwäbischer Mittelständler als Industriepartner hat Interesse an der Produktion der Anlage. Carreno hat die Schneidemaschine nicht ohne Hintergedanken entwickelt: Der gebürtige Kolumbianer will damit auch die Lebensmittelproduktion seines Heimatlandes unterstützen, die überwiegend vom Export exotischer Früchte abhängt.