6. Juli 2007

2000 Tonnen Stahl für AFG-Arena

Die Romanshorner Ernst Fischer AG erstellt die Träger für die Konstruktion der St. Galler AFG-Arena. 150 bis 200 Transporte werden nötig sein, um die Teile auf die Baustelle zu bringen.

Romanshorn – «Es ist natürlich ein spezielles Gefühl, für das neue St. Galler Fussballstadion zu arbeiten. Im gleichen Atemzug wird einem aber auch die Verantwortung bewusst, die damit einhergeht», sagt Roland Gutjahr. Er ist Mitinhaber und CEO der Romanshorner Ernst Fischer AG. Die vor über 80 Jahren gegründete Firma arbeitet im Moment mit Hochdruck an einem für die ganze Ostschweiz wichtigen Projekt mit: Sie plant und produziert im Auftrag der Generalunternehmerin HRS die Stahlkonstruktion für die in Entstehung begriffene AFG-Arena in St. Gallen.

Auf den Zug aufgesprungen
In der ersten Phase der Arbeitsausschreibungen fürs Stadion machte die Ernst Fischer AG nicht mit. «Erst in einer zweiten Phase wurden wir eingeladen, Vorschläge und ein Angebot zu unterbreiten. Schliesslich erhielten wir den Zuschlag für die Stahlkonstruktion, deren Montage und das Dach», blickt Gutjahr zurück. Der Auftrag der Ernst Fischer AG, die rund 100 Mitarbeiter und zwölf Lehrlinge beschäftigt: Rohen Flachstahl und Blech zu riesigen Trägern verschweissen. Auch bei der bereits abgeschlossenen Fertigung der Stahlkonstruktion für die Ikea, die ans Stadion angegliedert ist, war die Romanshorner Firma zum Zug gekommen. Das Volumen für die beiden Aufträge beträgt rund 8 Millionen Franken – «einer der grössten Aufträge in der Geschichte unserer Firma», so Roland Gutjahr.

Wie sieht die Etappierung dieses Grossauftrags aus? Roland Gutjahr: «Den Auftrag haben wir letztes Jahr im Spätsommer erhalten und dann sofort mit der Planung begonnen.» Aufgrund der aktuellen Materialknappheit auf dem Rohstoffmarkt habe die Firma dann rund ein halbes Jahr auf die Anlieferung des Materials in Romanshorn warten müssen. «Wir haben im Vorfeld eine neuartige Schweiss-maschine angeschafft und können deshalb die überaus grossen Träger wirtschaftlich verarbeiten», hält er fest. Rund 50 Prozent der Träger seien bisher fertig – «es wird jetzt laufend weiterproduziert, damit wir im August oder September mit der Montage beginnen können. Damit ein wirtschaftlicher Ablauf gewährleistet ist, muss bei Montagebeginn alles zu 90 Prozent vorproduziert sein.»

«Übersteigt das Übliche»
Um die Stahlträger von Romanshorn nach St. Gallen zu führen, werden laut Roland Gutjahr rund 150 bis 200 Transporte nötig sein. Auf der Baustelle werden die Teile dann mit einem Kran montiert. Darin liegt für Roland Gutjahr auch eine der grössten Herausforderungen – «ich bin froh, dass wir diesbezüglich auch mit der Firma Fitech aus Amriswil zusammenarbeiten können», sagt er. Ebenfalls herausfordernd sei die ganze Dimension des Auftrags: «Sie übersteigt das Übliche um ein Vielfaches», hält Gutjahr fest. So wiegen die schwersten Einzelteile für die Stadion-Stahlkonstruk-tion rund 10 Tonnen, die längsten sind etwa 25 Meter lang. Quelle: Thurgauerzeitung