15. Februar 2010

Güterzuglärm soll reduziert werden

15.02.10 - Eben ist nachfolgender Bericht 14h21 auf der Homepage der Thurgauerzeitung veröffentlicht worden.

Die Thurgauer Regierung verlangt verstärkte Massnahmen gegen Güterzuglärm.

In einem Brief an den Bundesrat fordert sie einen höheren Bonus für lärmsanierte Güterwagen, eine schnellere Sanierung des Rollmaterials und die Thematisierung auf internationaler Ebene.


Foto: Susann Basler (TZ)

Die Massnahmen, die der Bund seit dem Jahr 2000 umsetzt, um den Güterzuglärm zu reduzieren, reichten nicht aus, wie die Regierung am Montag mitteilte. Zum einen seien europäische Güterwagen, die die Schweiz durchqueren, nach wie vor nicht lärmsaniert, zum anderen werde auch die Bevölkerung zu wenig vor Lärm geschützt.

Anreize schaffen

Vielerorts würden anstelle von Lärmschutzwänden lediglich Schallschutzfenster eingebaut, bemängelt die Regierung. Sie verlangt, dass als erstes ein wirksamer Lärmbonus für sanierte Güterwagen eingeführt wird. Ein Rappen pro Achskilometer, wie er gegenwärtig gewährt wird, sei zu wenig.

Das Trassenpreissystem müsse so geändert werden, dass finanzielle Anreize geschaffen werden, Güterwagen rasch und wirkungsvoll zu sanieren. Daher fordert die Regierung die Einführung eines wirkungsvollen Lärmbonus bereits ab dem Jahr 2011.

Ausserdem solle das Rollmaterial schneller saniert werden. Das Zulassungsverfahren für lärmarme Drehgestelle müsse beschleunigt werden und der Einbau dieser Neuentwicklung solle mit Beiträgen aus dem FinöV-Fonds gefördert werden.

Auf internationaler Ebene thematisieren

Schliesslich verlangt die Regierung, dass das Thema Lärmsanierung des Rollmaterials auf internationaler Ebene ausdrücklich eingebracht wird, etwa bei den Sitzungen des Gemischten Ausschusses des Landesverkehrsabkommens.

Ein weiteres Ziel der Verhandlungen mit der EU müsse sein, dass mit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels im Jahr 2017/18 nachts zwischen 22 Uhr und 6 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen nur noch lärmsanierte Güterzugwagen auf dem Schweizer Schienennetz verkehren dürfen.