5. Juli 2007

Romanshorn: «…dann wird die Perle glänzen»

«Die Entwicklung der Reservationen ist sehr gut»: Sami Debabbi, Pächter des Hotels Inseli. Bild: Daniel Walt

Seit einem Monat ist das Romanshorner Parkhotel Inseli wieder offen. Pächter Sami Debabbi über die Auslastung der Hotelbetten, Reaktionen der Gäste, den Restaurationsbetrieb und die hohen Ansprüche ans Personal.

Herr Debabbi, vor der Wiedereröffnung des Hotels Inseli sagten Sie, dieses Haus sei eine Perle, die man pflegen müsse, damit sie wieder glänze. Wie stark glänzt sie jetzt, nach einem Monat Betrieb?
Sami Debabbi: Erst wenig – wir sind noch nicht mit allem, was wir machen wollen, fertig. Es gibt noch einiges zu tun. Wir sind beispielsweise gerade daran, die Teppiche im gesamten Hotelbereich auszuwechseln, und es gibt auch neue Storen. Bereits repariert ist der Whirlpool. Und wenn sich die bauliche Erweiterung, die für den Betrieb dieses Hauses nötig ist, realisieren lässt, dann wird die Perle wieder wirklich glänzen.

Der Hochsommer lässt derzeit auf sich warten – wie viele Prozent der 37 Hotelbetten sind im «Inseli» momentan belegt?
Debabbi: Im Moment rund 50 bis 60 Prozent. Aber einige Zimmer sind wegen Renovationsarbeiten sowieso noch gesperrt.

Wie hoch war die durchschnittliche Belegung über den gesamten ersten Monat gesehen?
Debabbi: Es gab Phasen, wo wir Vollbelegung hatten, teils waren es nur 30 Prozent. Im Schnitt dürften wir bei zwischen 40 und 50 Prozent liegen.

Und welche Art von Hotelgästen durften Sie bisher im «Inseli» begrüssen?
Debabbi: Viele Gäste von Romanshorner Firmen, aber auch Tagestouristen. Und einige Personen, die eine Woche Ferien in Romanshorn verbracht haben.

Entspricht diese Resonanz im ersten Monat Ihren Erwartungen?
Debabbi: Ja, absolut, zumal auch die Entwicklung der Reservationen sehr gut ist – im Juli sollten wir eigentlich eine Belegung von rund 80 Prozent erreichen. Wir sind auch daran, Verträge mit einigen Reisebüros auszuarbeiten. Sie sehen also: Es floriert wieder.

Welche Rückmeldungen der Hotelgäste haben Sie bisher erhalten?
Debabbi: Wie gesagt, die Arbeiten sind noch nicht fertig. Das hat damit zu tun, dass nur wenig Zeit bis zur Wiedereröffnung da war. Das stört natürlich einige Leute. Aber generell finden es die Gäste positiv, dass das Haus wieder offen ist – sie sind glücklich darüber.

Und wie läuft es bisher im Restaurationsbetrieb?
Debabbi: Sehr gut. Ich erhalte viele Komplimente an unsere Küche, in der alles auf Frischprodukten basiert. Wir hatten auch bereits Reservationen für Anlässe, und die Leute waren begeistert. Zudem: Wenn das Wetter schön ist, ist unsere Terrasse voll.

Inwieweit wurde das Haus bisher auch von der Romanshorner Bevölkerung genutzt?
Debabbi: Die Fischer am frühen Morgen sind wieder da. Auch sonst kamen viele Einheimische. Und sie haben sich glücklich darüber gezeigt, dass das «Inseli» wieder offen ist und sie die schönste Terrasse in Romanshorn wieder geniessen können. Wir hoffen, dass die positive Entwicklung weitergeht. Die Romanshorner sind herzlich willkommen bei uns.

Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie momentan? Es ist zu hören, dass es zu einigen Personalwechseln gekommen sei…
Debabbi: Im Moment sind es 22 Angestellte. Es gab einige Wechsel, denn ich stelle hohe Anforderungen. Es sind nicht alle geeignet, um in diesem Haus zu arbeiten.

Das «Inseli» will gehobene Qualität bieten, was seinen Preis hat. Widerspricht das nicht dem ebenfalls von Ihnen geäusserten Ziel, dass das «Inseli» wieder zu einem Haus für die gesamte Romanshorner Bevölkerung werden soll?
Debabbi: Nein, denn wir haben für jedes Budget ein Angebot. Es kamen schon Romanshorner zu uns und fragten, ob sie ein Menü für 20 Franken haben können – unsere Antwort: «Kein Problem!» Zudem kostet auch sonstwo ein Kaffee 3.80 Franken oder ein Stück Kuchen 4.50 Franken. Und wenn jemand auf der Terrasse nur etwas trinken wollte, haben wir noch nie gesagt, es sei alles für Leute besetzt, die essen wollen. Denn: Wer Gutes sät, wird Gutes ernten.

Interview: Daniel Walt, Thurgauer Tagblatt

Zuerst investieren
«In jedes Geschäft, das man aufbaut, muss man zuerst investieren – Zeit und Personal beispielsweise», sagt Sami Debabbi auf die Frage, ob der Betrieb im «Inseli» bereits kostendeckend sei. Er rechnet aufgrund des Reservationsstandes aber damit, dass im «Inseli» bereits im Juli mehr eingenommen als ausgegeben wird. (dwa)

Ergänzt

Sami Debabbi über…

… das Wetter in der Schweiz: Wechselhaft – aber ich nehme es, wie es kommt.

… Heimweh nach Tunesien: Ich lebe jetzt schon seit 20 Jahren in der Schweiz und bin Bürger dieses Landes – die Schweiz ist meine Heimat. Ich reise aber mehrmals im Jahr nach Tunesien.

… Romanshorn: Ein sehr schöner Ort. Und ich habe bisher nur freundliche Leute getroffen. (dwa)